Drei Begriffe zeigen es schon deutlich, Rückenschmerz ist nicht gleich Rückenschmerz, wäre ja auch zu schön. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Ursachen von akutem oder auch chronischem Rückenschmerz. Wir behandeln hier die Formen, die aufgrund von degenerativen Veränderungen mit zunehmendem Lebensalter immer häufiger auftreten. Nachvollziehbar ist sicherlich, dass Rückenschmerzen, akute Blockaden etc. bei jungen Menschen nicht die Ausnahme sind, aber doch im Vergleich zum Mensch über 40 Jahren nicht so häufig vorkommen. Der junge Mensch profitiert regelmäßig häufiger gut von physikalischen Therapiemaßnahmen als der ältere Mensch. Leider nicht immer, und so gibt es auch beim jungen Menschen (ich meine hier unter 30 Jahren) bei länger dauernden Beschwerden im Rücken Gründe, genauer hinzuschauen und ggf. die bildgebende Diagnostik eher früher als am Ende zu veranlassen. Allgemein lässt sich sagen, dass Sportlichkeit, einhergehend mit stabiler Rückenmuskulatur und allgemein einem gesundem Lebenswandel, gut für einen lange unbeschwerten „Rücken“ sind, aber leider gibt es noch viele andere Faktoren, die trotz des o. g. schon frühzeitig für Rückenschmerzen sorgen können. Banale muskuläre Verspannungen können auch sehr schmerzhaft sein und ggf. zur stat. Aufnahme im Akutfall führen, doch sind diese nach adequater Schmerztherapie meist nach wenigen Tagen, manchmal nur Stunden, wie durch ein Wunder abgeklungen. Gelegentlich findet sich aber schon in frühen Jahren Verschleiß von Bandscheiben und Wirbelgelenken, oder noch häufiger schwache mit Bindegewebe oder Fett durchsetzte Muskulatur, aufgrund sitzender Arbeitstätigkeit u. ä. gerne gepaart mit Übergewicht. In diesen Fällen braucht es in der Regel keine Krankengymnastik oder ärztliche Behandlung, sondern maßvolle körperliche Betätigung und Ernährungsberatung. Das Rauchen ist als Negativfaktor in diesem Zusammenhang auch zu erwähnen, da es nachweislich den Alterungsprozess aller Gewebe beschleunigt.
Wer wenig körperlich arbeitet und dann „ein Haus baut“, darf sich natürlich auch nicht wundern wenn der Rücken streikt. Arbeitsbedingte Rückenschmerzen sind sehr häufig, haben ihre Ursachen meist nicht in der eigentlichen Arbeitstätigkeit, werden aber oft durch den „sozio-ökonomischen Druck“ getriggert oder verstärkt. Die meisten Rückenschmerzen reagieren gut auf konservative Therapieansätze, was nicht bedeutet, dass Rückenschmerz stets geheilt wird, nur weil er eine Zeit lang nicht gespürt wird. Die Veränderungen in Richtung Verschleiß und damit in Richtung Funktionsstörung laufen stetig weiter, nur nehmen die meisten diesen Vorgang nicht ständig wahr. Natürlich, solange es nicht wehtut, ist es ja in Ordnung. Auch beim Rückenschmerz aufgrund degenerativer Veränderungen am Achsenskelett gilt natürlich, solange dieser vom Patient ertragen wird, gibt es keinen zwingenden Anlass zur neurochirurgischen Behandlung. Dennoch gibt es Gründe therapeutische Verfahren gegeneinander abzuwägen, so z. B. langfristige ggf. auch belastende konservative Behandlungen gegenüber einem operativen Eingriff, der wenn es gut läuft, nach kurzer Rekonvaleszenz zu einem längerfristig guten Ergebnis führt. Auch Tabletten und andere konservative Therapiemaßnahmen haben systemimmanent Risiken und sei es nur im Verschleppen…
Auch für den Rückenschmerz gilt, erst die Diagnose, dann die gezielte Behandlung und Aufklärung über notwendige begleitende Maßnahmen (Gewichtsreduktion, Bewegungsmangel etc.) im Rahmen einer Stufentherapie dem Leidensdruck entsprechend individuell angepasst. Das schließt bei frustraner konservativer Therapie operative Therapiemaßnahmen nicht aus.
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